Projekte
Die beiden vom Schweizerischen Bundesamt für Kultur geförderten Projekte verfolgen einerseits das Ziel, die Familiensprachen und die individuelle Mehrsprachigkeit der Schülerinnen und Schüler zu fördern, andererseits die Zusammenarbeit der multiprofessionellen Teams – bestehend aus den HSK-Lehrpersonen (HSK - Kurse für heimatliche Sprache und Kultur), Klassenlehrpersonen, Dozierenden und Studierenden – zu ermöglichen. Darüber hinaus möchten die Projekte die Potenziale von Linguistic Landscape als didaktisches Werkzeug ausschöpfen und Möglichkeiten ihrer Verwendung im Unterricht eröffnen. Im Zentrum der Projekte stehen die individuellen Klassenprojekte, in denen Lernende eng betreut von multiprofessionellen Teams (Klassenlehrpersonen, HSK-Lehrpersonen, Studierenden und Dozierenden) sprachliche Zeichen oder Klänge im öffentlichen Raum und in ihrer eigenen Lebenswelt erforschen. Dabei werden nicht nur die beobachteten Sprachen und die Familiensprachen der Kinder thematisiert, sondern das Phänomen Sprache und die damit verbundene Semiotik und Multimodalität treten in den Vordergrund. Die Ergebnisse der Projekte fliessen fortlaufend in die Website swiss-scape ein.
Projekt «Sprachland – Förderung der Mehrsprachigkeit durch Linguistic Landscape»
Im Rahmen des Projekts «Sprachland – Förderung der Mehrsprachigkeit durch Linguistic Landscape» (2019-2021) der Pädagogischen Hochschule Schaffhausen wurden Linguistic Landscape-Klassenprojekte in den Primarschulen des Kantons Schaffhausen, in Zusammenarbeit mit HSK-Lehrpersonen für den russischen und chinesischen HSK-Unterricht durchgeführt. Ferner wurde die interaktive Website swiss-scape entwickelt, die die Ergebnisse des Projekts dokumentiert und Hinweise sowie Materialien zur didaktischen Umsetzung von Linguistic Landscape bietet.
Ziele des Projekts
- Förderung der Erstsprachen sowie der individuellen Mehrsprachigkeit der Schülerinnen und Schüler durch die bewusste Wahrnehmung und Analyse von sichtbaren sprachlichen Zeichen im öffentlichen Raum;
- Förderung der Multiliteralität durch die Auseinandersetzung mit den verschiedenen sprachlichen Zeichen;
- Vertiefte Auseinandersetzung mit der eigenen sprachlichen und lokalen Identität (Dialekte und Idiome);
- Eröffnung von ausserschulischen Lernorten durch die Exploration des eigenen sprachlichen Lebensraumes, des Quartiers sowie durch die Entwicklung eines virtuellen Raums (Website mit den Fotos von Zeichen im öffentlichen Raum und deren Interpretation);
- Entschlüsselung von Bild und Text, von «Botschaften» im öffentlichen Raum (Förderung der visuellen Literalität);
- Reflexion der eigenen Sprachen und der sprachlichen Vielfalt (language awareness);
- Förderung der überfachlichen Kompetenzen wie selbstreguliertes Lernen;
- Erforschung der Klanglandschaft (soundscape, deep listening, Liedkompositionen);
- Förderung des Austauschs und der Zusammenarbeit unter den verschiedenen institutionellen Akteurinnen und Akteuren: HSK- und Klassenlehrpersonen, Dozierenden und Studierenden der PHSH sowie kantonalen Verantwortlichen für die HSK-Kurse, dem sogenannten «multiprofessionellen Team»;
- Förderung der Integration der HSK-Lehrpersonen in den Regelunterricht;
- Vermittlung von fachlichen Grundlagen der Mehrsprachigkeitsdidaktik (Einführung von Linguistic Landscape als Methode in der Mehrsprachigkeitsdidaktik);
- Förderung des gerechten Umgangs mit sprachlich-kultureller Diversität;
- Entwicklung einer öffentlichen Website mit Fotos und gestalterischen Arbeiten der teilnehmenden Klassen und mit der Didaktisierung von Linguistic Landscape;
- Wertschätzung der Erstsprachen der Schülerinnen und Schüler;
- Bewusstmachen der sichtbaren Mehrsprachigkeit im öffentlichen Raum.
Projektteam
Das multiprofessionelle Projektteam besteht aus Lehrpersonen für die heimatliche Sprache und Kultur (HSK), Klassenlehrpersonen, Dozierenden und Studierenden der Pädagogischen Hochschule Schaffhausen.
Projektleitung: Prof. Dr. Edina Krompák
Lehrpersonen und Dozierende: Sarah Li, Yulia Eckert (HSK), Gabriela Reiner, Vanessa Procopio (Klassenlehrpersonen), Lisa Wepfer, Ivana Milosavljevic, Dr. Thomas Meier, Philipp Saner
Studierende der Pädagogischen Hochschule Schaffhausen
Projekt «Mehrsprachige Bildungsräume - Integrative Sprachförderung durch Linguistic Landscape»
Das Projekt «Mehrsprachige Bildungsräume - Integrative Sprachförderung durch Linguistic Landscape» (2022-2024), versteht sich als Folgeprojekt des Projekts «Sprachland - Förderung der Mehrsprachigkeit durch Linguistic Landscape». Es wird im Kanton Luzern und Kanton Schaffhausen in Zusammenarbeit der Pädagogischen Hochschule Luzern (leading house) und der Pädagogischen Hochschule Schaffhausen durchgeführt. Die Integration der Lehrpersonen für die heimatliche Sprache und Kultur (HSK) erfolgt durch die albanischen und portugiesischen Koordinationspersonen. Zusätzlich zur Publikation der Ergebnisse auf der vorliegenden Website wird im Projekt eine interaktive und multimodale Ausstellung zum Thema «Mehrsprachigkeit und Linguistic Landscape» konzipiert und in Zusammenarbeit mit Bibliotheken durchgeführt. Das Ziel der Ausstellung ist es, die Ergebnisse des Projekts nachhaltig zu nutzen und den Bildungsraum Schule zu erweitern.
Ziele des Projekts
- Förderung der Zusammenarbeit der HSK-Koordinatorinnen und -Koordinatoren, HSK-Lehrpersonen, DaZ (Deutsch als Zweitsprache)- und Regelklassenlehrpersonen, Dozierenden und Studierenden der beteiligten Pädagogischen Hochschulen;
- Förderung der Integration der HSK-Lehrpersonen in die Regelschule;
- Weiterbildung der HSK-Lehrpersonen im Bereich Linguistic Landscape als pädagogische Ressource in der Sprachförderung;
- Förderung der individuellen und gesellschaftlichen Mehrsprachigkeit der Schülerinnen und Schüler;
- Erweiterung der Lern- und Bildungsräume durch die Zusammenarbeit mit Bibliotheken;
- Weiterentwicklung und Pflege der Website «swiss-scape».
Projektteam
Das multiprofessionelle Projektteam besteht aus Koordinationspersonen und Lehrpersonen für die heimatliche Sprache und Kultur (HSK), Klassenlehrpersonen, Dozierenden und Studierenden der Pädagogischen Hochschule Luzern (PHLU) und der Pädagogischen Hochschule Schaffhausen (PHSH). Die Klassenprojekte sowie die didaktischen Materialen werden in enger Zusammenarbeit im Team entwickelt und durchgeführt.
Projektleitung: Prof. Dr. Edina Krompák
Lehrpersonen und Dozierende: Philipp Saner (Musiker, Dozent PHSH), Dr. Maria de Lurdes Santos Gonçalves (Koordinationsperson für portugiesische HSK-Kurse, Camões Institut), Dr. Vaxhid Sejdiu (Koordinationsperson für albanische HSK-Kurse), Dr. Silvia Frank Schmid (Dozentin PHLU), Patricia Schubiger-Grenacher (wiss. Mitarbeiterin PHLU), Anabela Carvalho und Paula Rodrigues (Lehrerinnen für portugiesische HSK-Kurse)
Co-Leitende der Interbiblio: Cristina Vega und Ilena Spinedi
Studierende: Naima Käslin (PHLU), Luana Vögeli (PHLU), Karin Franzen (PHLU) sowie Studierende der Pädagogischen Hochschule Schaffhausen